Impfung gegen Meningokokken

(Gehirnhautentzündung)

Für Kinder/Jugendliche von 2 bis 17 Jahren

Meningokokken sind Bakterien, die bei etwa 10 % der Bevölkerung lebenslang in der Mundhöhle angesiedelt sind, ohne eine Erkrankung auszulösen.

Sie können jedoch bei gestörter Immunabwehr oder durch Tröpfchenübertragung (enger Kontakt) auf andere Personen sehr schwere Gehirnhautentzündungen auslösen, die innerhalb von Stunden trotz Intensivtherapie zu einem lebensbedrohlichen Krankheitsbild mit Organversagen führen.

Ca 10 % der Erkrankten sterben an der Infektion, ca. 15 % behalten bleibende Schäden.

Die Häufigkeitsgipfel der Meningokokkeninfektion liegen in der Altersgruppe der Kleinkinder unter 5 J. sowie bei Jugendlichen. Die Gehirnhautentzündungen treten sowohl sporadisch als Einzelfälle als auch als kleine Epidemie an Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen auf.

Diese Erkrankungen sind sehr selten, in Deutschland traten in den letzten Jahren zw. 600 und 900 Fälle pro Jahr auf.

Davon wurden ca. ¼ verursacht von der Meningokokken Untergruppe Typ „C“, gegen den die Impfung gerichtet ist. Gegen den häufiger auftretenden Typ „B“ schützt die Impfung also nicht. In anderen Ländern wie Spanien oder England ist der Untertyp „C“ dagegen wesentlich häufiger.

Die einmalige Impfung erzielt einen guten Antikörperschutz, allerdings ist nicht klar, wie lange der Schutz anhält. In Nachuntersuchungen aus England fanden sich bereits nach einem Jahr nur noch bei ca. 60 % der Impflinge ein ausreichender Schutz. Das bedeutet, dass bei einer Impfung im Kleinkindesalter zwar der erste Häufigkeitsgipfel der Erkrankung abgedeckt wird, wahrscheinlich ein Großteil der Geimpften Personen als Jugendliche keinen Schutz mehr besitzen.

In England, wo bereits längere Zeit Erfahrungen mit dem Impfstoff bestehen,

konnte zunächst die Sterblichkeit durch Meningokokkenerkrankungen deutlich gesenkt werden, stieg jedoch nach 5 Jahren Impfprogramm wieder an auf das Vorniveau.

Bei 10 % aller dort Erkrankten war es trotz Impfung zum Krankheitsausbruch gekommen. Wahrscheinlich kommt es durch die Reduzierung von Typ „C“-Keimen aufgrund der Impfung zu einer verstärkten Ausbreitung von anderen Meningokokkentypen

Nebenwirkung der Impfung

  • Nächtliche Unruhe mit ausgeprägtem Schreien bei Kleinkindern,
  • Durchfälle,
  • bei Älteren oft Muskelschmerzen und Kopfschmerz,
  • sehr selten (in weniger als einem von 1000 Fällen) allerg. Reaktionen mit Atemnot sowie Fieberkrämpfe.