Impfung gegen FSME

(durch Zecken übertragene Gehirnhautentzündung)

Ca. 1 bis 4% aller Zecken

tragen in unserem Gebiet die FSME-Viren in sich und übertragen diese unmittelbar nach dem Biss durch ihren Speichel auf den Menschen (im Gegensatz zur Borreliose-Erkrankung, wo das Risiko einer Übertragung des Erregers erst nach mehrstündigem Saugakt der Zecke ansteigt).

60 – 70% der Patienten,

die von einer infizierten Zecke gebissen wurden, entwickeln keine Krankheitszeichen.

30% erkranken an einer „Sommergrippe“

mit hohem Fieber, Gliederschmerzen und eventuell Magen/Darmbeschwerden.

10% aller durch Biss infizierten Personen

entwickeln neurologische Komplikationen wie Hirnhautentzündung, Lähmungen und langwierige Nervenentzündungen. Von diesen Patienten mit neurologischen Symptomen erleiden ca. 3% einen dauerhaften Schaden, bei 1% führt die Erkrankung zum Tod.

Bei stichprobenartigen Blutuntersuchungen von gesunden, nicht FSME-geimpften Personen fanden sich in Risikogebieten wie dem unseren in ca. 1-5% der untersuchten Personen Antikörper gegen FSME als Hinweis auf eine durchgemachte, unbemerkt gebliebene Infektion. Im Jahr 2003 wurden in Deutschland etwa 300 Fälle von Gehirnhautentzündungen (Meningitis) durch FSME registriert, davon ca. 10% bei Kindern. Ein Patient verstarb an der Krankheit.

Durch die Impfung konnte in Österreich,

wo mittlerweile fast 4/5 der Bevölkerung FSME geimpft sind, die Zahl der Erkrankungsfälle von 700 im Jahr 1980 auf gut 50 Fälle im Jahr 2004 gesenkt werden.

Die Impfung gegen FSME:

Grundimpfung besteht aus 3 Injektionen zum Zeitpunkt

  • 0,
  • 4 bis 6 Wochen und
  • 6 bis 9 Monaten.

Auffrischimpfung nach 5 Jahren.

Ca. 80%iger Schutz ist nach der 2. Impfung erreicht.

Auch nach erfolgter Grundimmunisierung und zeitgerechtem Auffrischimpfungen besteht kein vollständiger Schutz. Von den im Jahr 2003 in Deutschland an FSME erkrankten Patienten z.B. waren 4% korrekt geimpft und entwickelten trotzdem eine Gehirnhautentzündung.

Nebenwirkungen der Impfung:

  • häufig, d.h. bei ca. einem von 10 Geimpften: Schwellung und Schmerz an der Stichstelle,
  • bei 1 von 100 Kopf- oder Muskelschmerzen,
  • selten, d.h. 1 von 1000 Geimpften Fieber, Kreislaufkollaps, grippeähnliche Symptome oder Augenschmerz,
  • sehr selten, d.h. 1 von 100.000 Fällen Nervenentzündungen und Lähmungen, die wiederum in ca. 10% bleibende Schäden hinterlassen.